von Dr. R. Mutschler MA

 

Finden Sie es auch so eklig? Immer wieder bekommen wir Nachrichten präsentiert, dass v. a. auf Geflügelfleisch widerliche Keime gefunden werden: Bakterien, die aus den Ausscheidungen der geschlachteten Tiere kommen, Durchfallerreger, die uns krank machen können, und noch viel mehr. Unabhängige Labore finden eigentlich immer etwas Derartiges, wenn sie testen. Und sie finden auf Fleisch auch steigende Anzahlen von Bakterien, die gegen Antibiotika resistent sind. Das heißt ganz klar, dass die Schlachttiere mit diesen Antibiotika behandelt wurden. Und wenn bei diesen resistenten Keimen Krankheitserreger dabei sind, dann heißt es außerdem, wenn wir erkranken, können uns diese Antibiotika dann sehr wahrscheinlich nicht mehr helfen. Die Anzahl von wirksamen Antibiotika ist begrenzt. Und schon werden Horrorstorys geschrieben: Resistente Bakterien werden uns killen! Kein Antibiotikum wird mehr helfen! Stimmt das wirklich?

 

„JA und NEIN“ können wir da nur antworten!

Denn es gibt Alternativen, man muss sie nur kennen und richtig nutzen!

 

Ja …

müssen wir sagen, denn es ist schlimm, dass die Zahl der Resistenzen gegen Antibiotika bei Bakterien immer mehr zunimmt. Es ist schlimm, dass auch immer mehr Multiresistenzen auftreten, also die Zahl der Keime steigt, die gleich auf mehrere Antibiotika nicht mehr ansprechen. Hinzu kommt, dass inzwischen auch Resistenzen gegen sogenannte „Reserve-Antibiotika“ auftreten. Diese Reserve-Antibiotika sollten eigentlich die letzte Möglichkeit der Medizin bleiben, um Infektionen wirksam bekämpfen zu können. Daher sollten diese Antibiotika nicht bei Tieren eingesetzt werden, damit sich keine Resistenzen entwickeln können. Schlimm ist, dass das nicht eingehalten wurde.

 

Warum sind Resistenzen gegen Antibiotika schwierig?

Bakterien sind einzellige Organismen und in der Lage, sich schnell an ihre Umwelt anzupassen. Das können sie, weil sie sich genetisch rasch verändern. Wenn sie z. B. häufig auf ein Antibiotikum treffen, verändern sie sich irgendwann so, dass es nicht mehr wirkt. Und sie geben diese neue Resistenz dann auch an ihre Nachkommen weiter. Und damit nicht genug: Bakterien können ihrer Gene auch einfach so untereinander austauschen. Hat also ein Bakterium eine Resistenz gebildet, kommt es vor, dass es diese Resistenz an seine Nachbarn weitergibt, die noch nie Kontakt mit einem Antibiotikum hatten. So können sich Resistenzen ausbreiten. Die Folge ist, dass viele Darmbakterien v. a. von Nutztieren Antibiotika-Resistenzen tragen, wenn bei deren Aufzucht und Haltung häufig Antibiotika eingesetzt wurden. Und so kommen die Keime auf das Fleisch und schließlich in unsere Küchen und – bei schlechter Hygiene bei der Verarbeitung – gar auf unsere Teller. Und schon haben wir die Resistenz in uns und sind bei einer Infektion in Zukunft womöglich schwer zu behandeln.

 

Eine Infektion mit resistenten Keimen

Wenn jemand eine Infektion mit einem resistenten Keim hat und jenes Antibiotikum bekommt, auf das der Keim nicht anspricht, dann hilft es natürlich nicht. Dann muss das nächste Antibiotikum her. Aber dadurch wird Zeit verloren. Da kann man nur hoffen, dass die Erkrankung nicht lebensbedrohlich war. Doch leider steigt die Zahl der Menschen, die wegen einer Infektion mit einem resistenten Keim sterben, weltweit immer mehr an. Das Horrorszenario ist also nicht so weit hergeholt …

 

NEIN …

können wir aber auch sagen zu den Horrormeldungen: Es ist ohne Frage schlimm, dass sich (Multi-)Resistenzen ausbreiten – aber es gibt glücklicherweise auch andere Lösungen als Antibiotika! Wir vom BMC kennen sie und setzen sie so oft es geht ein. Dabei geht es z. B. um einige pflanzliche Stoffe, die antibiotische Wirkungen haben, wir setzen sie gern ein, v. a. bei chronischen Infekten. Dann gibt es die Möglichkeit der Schadstoff-Ausleitung bei Patienten. Wer mit Schadstoffen belastet ist, dessen Immunsystem wird dadurch eingeschränkt und kann bei einer Infektion nicht optimal arbeiten. Also versagt bei einer möglichen Infektion mit resistenten Keimen die eigene Abwehr – doch die ist absolut wesentlich und unverzichtbar in einem solchen Fall! Das muss verbessert werden. Jeder Mensch, der häufig mit Infekten zu kämpfen hat, sollte daher auf mögliche Schadstoffbelastungen oder andere Hemmnisse seines Immunsystems untersucht werden. Das Ziel muss sein, dass der eigene Körper in der Lage ist, auf Keime optimal zu reagieren. Das kann man nur präventiv erreichen, also nur bevor eine schwerwiegende Infektion da ist.

 

Wenn Sie bei sich beobachten, dass Sie sich jeden Atemwegs- oder Darminfekt holen, der in Ihrer Familie oder Ihrem Freundeskreis kursiert, dann sollten Sie sich Gedanken darüber machen, ob eine Unterstützung für Ihr Immunsystem vielleicht ein guter Weg für Sie wäre.

 

Wenn Sie weitere Fragen Zu resistenten Keimen und (chronischen) Infektionen haben, dann lassen Sie sich informieren und beraten. Rufen Sie uns an, wir helfen Ihnen gerne weiter!